Dipol 08 Impressionen


© Oliver Mertineit







Ein Lautsprecher, der Musik darstellt und nicht sich selbst ...

Das Fehlen von Hohlräumen und Hindernissen für die Schallausbreitung sorgt bei diesem Modell für einen Klang, der räumlich losgelöst vom Lautsprecher ist und die jeweilige Musik im emotionalen Ausdruck und Rhythmus fließen lässt. Details sind in hoher Auflösung hörbar, doch sie werden dem Hörer nicht aufgedrängt. Musikalische Details bilden Teile eines homogenen Ganzen, das in seiner Unmittelbarkeit im ganzen Raum spürbar und erfahrbar ist.


Dipol 08 Fullrange Dipole Open Baffle Line Array / Vollbereichs Dipol Line Array mit offener Schallwand Nur sehr wenige Lautsprechersysteme sind bekannt, welche eine vergleichbar stabile und schwingungsarme Fixierung der Antriebssysteme im Raum aufweisen. Eine solche Fixierung ist für eine verfärbungsarme und impulssaubere Wiedergabe des Bass- und Grundtonbereichs unersetzlich. Die Vollsilber Zuleitungen der Lautsprecher sind von außen unsichtbar in den Standfuß aus Carrara Marmor eingelassen.
Dipol 08 Fullrange Dipole Open Baffle Line Array / Vollbereichs Dipol Line Array mit offener SchallwandDurch Anordnung und Form der Ansteuerung aller 6 Fullrange Systeme werden ausgeprägte Interferenzmuster vermieden, welche bei einer äquidistanten und symmetrischen Strahleranordnung zu hohen Frequenzen hin auftreten würden. Präsenz- und Hochtonbereich werden mit höherer Gewichtung über die oberen Treiber abgestrahlt. Dies führt zu einer räumlichen Darstellung mit einer glaubhaften Höhe der Bühne, welche mit konventionellen Line Arrays oder Flächenstrahlern nicht erreichbar ist. Besonders bei Aufnahmen mit akustischen Instrumenten und Gesang wird deutlich, daß Musikinstrumente und Gesangsstimmen während der vollen Dauer der Darbietung ihren Ort im musikalischen Geschehen behalten.

Das rückwärtige Hochtonpanel sorgt für eine konsistente dipolförmige Abstrahlung bis in den obersten Hochtonbereich. Zwei Hochtonkalotten aus imprägnierter Seide werden von einem Neodym Magnetsystem angetrieben und bilden mit ihrer speziellen Schallführung die Hochtonabstrahlung in den rückwärtigen Raum so nach, wie sie durch die Vollbereichslautsprecher auch nach vorne stattfindet.

Dipol 08 vermittelt eine stabile räumliche Abbildung und bietet eine Stereohörzone, welche größtmöglich ist. Es handelt sich um ein praxistaugliches und ausgereiftes System, das sich in unterschiedlichsten Räumen bewährt hat.




Grundlegende Prämissen für die Entwicklung dieses Modells ...



Das beste Lautsprechergehäuse ist kein Gehäuse

Lautsprechergehäuse verfälschen den Klang. Besonders im Bass- und Mitteltonbereich verursacht ein Gehäuse durch Hohlraum- und Materialresonanzen erhebliche Klangverfärbungen, selbst wenn es sehr sorgfältig aufgebaut wird. Beim Dipol 08 gelang es, auf umbauten Hohlraum und reflektierende Flächen ganz zu verzichten. Durch die sorgfältig abgestimmte Schalladdition aus 6 gleichen Schallquellen wird die Ausdehnung der Wiedergabe bis in den Bassbereich ermöglicht, ohne daß hierfür ein Gehäuse oder eine großflächige Schallwand verwendet wird.


Das Ideal eines Lautsprechers ist eine einzige Schallquelle für den gesamten hörbaren Frequenzbereich

An diese Idealvorstellung nähert sich Dipol 08 durch die Bildung einer virtuell zusammenhängenden Schallquelle aus mehreren kleinen und gleichartigen Wandlern an. Dadurch werden die bei konventionellen Kolbenstrahlern unausweichlichen Probleme großer Membranen umgangen, welche bereits im Grundtonbereich Eigenschwingungen aufweisen und dadurch ebenfalls Klangverfärbungen verursachen. Insgesamt 6 hochwertige, selektierte und gleichartige Vollbereichslautsprecher werden so angesteuert, daß sie eine Linienschallquelle im Hörraum bilden. Auch diejenigen Bassfrequenzen, welche für die räumliche Ortung noch von Bedeutung sein können, werden von dieser Strahlerzeile abgestrahlt. Erst unterhalb von 70 Hz setzt die Unterstützung durch einen Subwoofer ein, der ebenfalls eine dipolförmige Abstrahlcharakteristik aufweist und in der Lage ist, selbst Pedaltöne einer Orgel realitätsnah und ohne Dröhnen oder Druckgefühl für den Hörer im Wohnraum darzustellen.


Die beste Form der Schallabstrahlung ist eine räumlich kontrollierte und gleichmäßige Abstrahlung aller Frequenzen

Nur ein Schallwandler, der das gesamte Hörfrequenzspektrum mit gleichförmiger Richtwirkung in den Wohnraum abstrahlt, kann an unterschiedlichen Hörplätzen gleich und auch gleich gut klingen. Ein so konzipierter Schallwandler erreicht auch in unterschiedlich gestalteten Wohnräumen das klangliche Niveau, für das er entwickelt wurde, denn die spektrale Energieverteilung des im Raum reflektierten Schallanteils korrelliert dadurch enger mit dem Direktschall. Der Lautsprecher selbst wird in der Folge als eigenständige Schallquelle weniger wahrgenommen und kann den Raum für die Darstellung der "Phantomschallquellen" der jeweiligen Musikaufnahme freigeben. Die Ablösung des musikalischen Geschehens von den Lautsprechern gewinnt enorm.

Durch das ausgeprägte aber gleichmäßige Bündelungsverhalten geschieht also das Gegenteil dessen, was viele Hörer erwarten würden: Man ist nicht auf einen bestimmten Hörplatz angewiesen, um einen guten Eindruck von der Darbietung zu bekommen. Abhörentfernungen von 7 Metern und darüber hinaus sind möglich, die Wiedergabe bleibt klar und durchhörbar. Die nutzbare Stereohörzone ist im Vergleich zu konventionellen Lautsprechern sehr groß, weil störende Raumanteile mit der Entfernung weniger stark zunehmen, als dies bei Lautsprechern ohne vergleichbare Richtwirkung der Fall ist. Der empfohlene minimale Hörabstand liegt je nach Aufstellung bei etwa 1,5 Metern.


Die Form folgt aus der Funktion

Standfuß und Rückrat von Dipol 08 ist ein Trägheits-Schwingungstilger, der die Antriebssysteme aller 6 Vollbereichswandler nahezu schwingungsfrei im Raum fixiert. Um die erforderliche Masse und Schwingungsarmut des Tilgers bereitzustellen sowie gleichzeitig das Auge und den Wohnraum mit einzubeziehen, fiel die Wahl auf Naturstein als Konstruktionsmaterial. Steinplatten sind in Form eines Sandwiches mit einer hochdämpfenden Zwischenlage zusammengefügt und ihrerseits absorbierend auf dem Standfuß gelagert. Die stark bedämpfte Eigenresonanz des so gebildeten "stehenden Pendels" liegt weit im Infraschallbereich: Sie kann durch die Lautsprecher nicht angeregt werden und hat selbst bei möglicher geringer Anregung von außen keinerlei Auswirkung mehr auf die Wiedergabe.

Das System integriert sich durch seine 160 cm hohe aber nur 19 cm schmale Schallwand als stelenartige Form sehr gut in den Wohnraum. In diesem Schallwandler schwingen vornehmlich diejenigen Komponenten, deren Funktion es ist Schall abzustrahlen. Dies sind ausschließlich die Membranflächen der Wandlersysteme. Die schmale und hohe Schallwand ermöglicht eine Abstrahlung des Schalls in den Raum, welche über das gesamte Tonfrequenzspektrum gleichförmig ist. Musikinstrumente und Gesangsstimmen behalten in jeder Tonlage den für sie jeweils typischen Charakter. Der Hörer ist in der Auswahl seiner Aufnahmen frei und wird nicht dadurch eingeschränkt, daß das von ihm verwendete Wiedergabesystem eine bestimmte "Lieblingsmusik" hat.